Gastbeitrag #11 von Carolin Wolter: „Habt doch mal den Mut zur Lücke!“

Carolin Wolter

😊 …Hallo Leute… 😊

…den heutigen Gastbeitrag möchte ich euch wirklich ans Herz legen. Denn ich glaube, Carolin spricht da vielen von uns aus der Seele. Den Übergang von der neuen zur alten Wirtschaft, wie ich es immer nenne, ist kein einfacher. Und gemeinsam lässt es sich diesen Weg doch gleich viel leichter gehen.

Viel Spaß beim lesen !!!


„Ich freue mich sehr im heutigen Gastbeitrag meine persönlichen Gedanken teilen zu dürfen. Im Mittelpunkt steht für mich das Thema Bewerbungen, denn es hat mich auf indirekte Art und Weise zu Heikos Blog geführt.  

Nachdem mein letzter Arbeitgeber und ich uns kürzlich voneinander getrennt haben, stellte sich für mich  logischerweise erneut die folgende Frage: “Wohin wird die Reise gehen?” Voller Tatendrang tauchte ich also in die aktuelle Bewerbungswelt ein, stellte allerdings schnell fest, dass ich trotz meiner hohen Motivation, meiner Lust nach etwas Neuem und meinem kreativen Bewerbungsvorgehen nicht von meiner Persönlichkeit überzeugen konnte.


Lösungsorientiert sammelte ich Fakten und Erfahrungswerte in Bezug auf den Bewerbungsprozess. Ich sprach mit vielen Menschen und stellte fest, dass es eigentlich alles ganz einfach sein könnte.

Um in einen der beliebten Konzerne Fuß zu fassen oder eine geeignete Stelle mit meinen Ansprüchen und Gehaltsvorstellungen zu bekommen, benötige ich heutzutage immer noch Folgendes:

  • ein fehlerfreies und fesselndes Anschreiben
  • einen Lebenslauf mit einem roten Faden, möglichst kurz und knackig, dafür aber mit vielen projekt- und fachbezogenen Erfahrungen,
  • ein souveränes Foto
  • und hervorragende Noten 

…oder aber einfach nur sehr viel Vitamin B 🤔

Angekommen in der Realität fand ich außerdem heraus, dass ich das Mutterding im Bewerbungsprozess höchstens beiläufig erwähnen sollte und zwar mit dem Satz: Betreuung sichergestellt!

Dabei dachte ich ursprünglich, es wäre ein offensichtlicher Vorteil, denn erst als Mutter habe ich den Wunsch entwickeln können, möglichst viel Verantwortung übernehmen zu wollen…

Als geborene Chaotin lernte ich mich in meiner Rolle zu strukturieren und organisieren. Im Vergleich zu früher erledige ich heute Dinge in einem Viertel der Zeit und kann meine persönlichen Bedürfnisse zurückzustellen, Dinge ganzheitlich betrachten und mich gut in andere Menschen hineinversetzen. Könnte es sein, dass die Skills einer Mutter gepaart mit beruflichen Erfahrungen im Jahre 2021 immer noch unterschätzt werden?


Den aktuellen Absagen zum Trotz war ich mir immer noch sicher, als eine Person voller Tatendrang, vom Ehemann als Workaholic bezeichnet, mit Bock drauf Verantwortung zu übernehmen, einhundertprozentiger Hands on Mentalität, einem freundlichen Auftreten sowie weiteren angesagten Fähigkeiten – Ich würde das Ding schon rocken! Immerhin war ich in den letzten Jahren 24/7 für meine Jobs erreichbar und konnte bisher jede Herausforderung meistern.

Doch nach einigen weiteren Absagen und Bewerbungsgesprächen schrie irgendetwas in mir: “STOP Caro”!

Es folgte ein emotionales Tief! Doch dann fing ich endlichan auf mein Bauchgefühl zu hören: ,,Was willst du eigentlich?”

Womit ich zur eigentlichen Fragestellung komme  und Heiko mir in etwa zeitgleich den Link zu seiner  Seite  schickte, wo es um genau diese Frage geht:

Wie wollen wir in Zukunft leben, lernen und arbeiten? 

Ich begann diese Fragen für mich aufzudröseln. Willst du wirklich weiter die Standard-Fragen des Bewerbungsprozesses bei Youtube auswendig lernen und dir vorab souveräne Antworten zurechtlegen, um dann mit Glück einen gekünstelten Wow-Effekt zu erzielen?

Versuchen deinen chaotischen Lebenslauf irgendwie zum Glänzen zu bringen, um dann langfristig auch in solch geführten Organisationen zu arbeiten?

Nein, das möchte ich nicht!


Ich für meinen Teil möchte moderne und innovative Methoden, kreativ arbeiten, Agilität, in einem kontinuierlichen Veränderungsprozess tätig sein, bei dem man sich stetig weiterentwickeln und projektorientiert arbeiten kann.

Mit der Möglichkeit nicht nur auf einen Job im Unternehmen festgelegt zu sein und abschließend als eine respektierte Persönlichkeit mit einem Lebenslauf auch ohne roten Faden!

Für mich ergibt jeder einzelne Schritt meines CVs einen Sinn und ich würde nichts anders machen wollen. Genau dieser Weg hat mich zu der Person gemacht, die ich jetzt bin und auch sein möchte und mit welcher ich weitestgehend im Reinen bin.

Ich bin stolz darauf, dass ich es immer durchgezogen habe, mein Leben so zu leben, wie ich es möchte und dass ich es auch jetzt wieder tun werde.

Wie genau das aussehen wird weiß ich noch nicht, aber ich ziehe es in Erwägung mich selbstständig zu machen und dazu beizutragen für die kommende Generation einen anderen Weg frei zu schaufeln, bei dem alles rund um das Thema Arbeit neu gedacht wird.

Es ist mir an dieser Stelle auch wichtig zu erwähnen, dass ich im Laufe meiner Recherche schon auf einige Unternehmen gestoßen bin, die den Veränderungsprozess in Angriff genommen haben. Viele andere sind jedoch weiterhin in ihren alten Gestaltungen gefangen und das finde ich sehr schade.

Da draußen gibt es möglicherweise viele potentielle Talente und Persönlichkeiten, die einen großen Mehrwert für viele Unternehmen darstellen könnten. Sie lassen sich jedoch nicht in eine Bewerbung oder ein Raster pressen und gehen so gesehen wie ungenutzte Energie verloren. Was wäre denn, wenn wir diese Potentiale einfangen könnten? Wenn diese Menschen die Möglichkeit hätten sich in einem anderen moderneren Bewerbungsverfahren anders zu repräsentieren?

Es gibt Unternehmen wie zum Beispiel Valensina, die schon vor Jahren erkannt haben, dass sie z. B. Videobewerbungen annehmen wollen. Das entspricht doch viel mehr der heutigen Zeit. Viele Startups sind natürlich innovativ unterwegs und bieten weitere Alternativen.

Von dieser Art von Angeboten brauchen wir meiner Meinung nach viel mehr. Unternehmen, bei denen man darüber hinaus die Möglichkeit der Jobrotation bekommt, um so Mitarbeiter auch langfristig binden zu können.

Gerade in Bezug auf die nächsten Generationen ist es erforderlich abwechslungsreiche Stellen und Jobsharing anzubieten.


WOW…Vielen Dank, liebe Caro 😊 ich glaube ich habe nicht zu viel versprochen!?

Da hat wohl jeder von uns die ein oder andere Parallele wiederentdeckt?

Wie seid ihr mit diesen Erfahrungen umgegangen?

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