Nicht nur der visionäre Titel dieses Gastbeitrags, sondern auch die Überschrift der Abschlussarbeit in Philosophie eines ebenso visionären tollen Menschen, den ich kennenlernen durfte. Ich bin immer wieder begeistert wie viele tolle Menschen mit unglaublichen Themen unterwegs sind und für ihre Träume kämpfen. So auch auch heute: Daniela Mahr ist Philosophin und Sozialunternehmerin. Mit der Gründung des reflecta-networks hat sie ein Ökosystem für Zukunftsgestalter*innen geschaffen und hilft Menschen, gesellschaftliche und eigene Herausforderungen schneller zu lösen. Seit über drei Jahren darf ich Teil der Reflecta-Community sein und kann gar nicht mehr aufzählen wie viele tolle Menschen ich dort kennenlernen durfte. Heute berichtet sie uns ihre Gedanken zur Frage „Wie wollen wir in Zukunft leben, lernen und arbeiten?“ Viel Spaß 😊
Wie wollen wir in Zukunft leben, lernen und arbeiten? Diese Frage treibt viele von uns an, einschließlich mir. Die Idee des „guten Lebens“, wie sie Philosoph:innen seit Jahrhunderten diskutieren, hat mich immer fasziniert. Sie beschäftigt sich mit einem Leben im Einklang mit uns. Doch in einer Welt, die sich rasant verändert, in der Technologie und Wirtschaftssysteme den Rhythmus diktieren, wie finden wir dann diesen Einklang? In meiner Kindheit und Jugend spürte ich den Druck dieser Systeme. Ich fühlte mich wie ein Quadrat in einem runden Loch. Die dominante, profitgetriebene Gesellschaft versuchte, mir eine Rolle zuzuweisen, die sich nicht richtig anfühlte. Und das Schulsystem, das mehr Wert auf das Auswendiglernen von Informationen als auf kritisches Denken legte, schien mir mehr wie ein Korsett, das meine Neugier und meinen Wunsch nach Verständnis einengte. Doch trotz dieser Herausforderungen gab es Momente, die mir Hoffnung gaben und meinen Weg beleuchteten. Einer dieser entscheidenden Momente war die Begegnung mit meinem Philosophielehrer. Er ermutigte mich, über das Offensichtliche hinauszudenken, und öffnete mir die Augen für die unendlichen Möglichkeiten des kritischen Denkens. Er lehrte mich, den Status quo ständig zu hinterfragen und nach tieferem Verständnis zu suchen.
Diese Neugierde trieb mich während meines Studiums weiter an. Besonders die Werke von Michel Foucault und sein Konzept der Neugierde hatten einen tiefen Einfluss auf mich. Foucaults Ideen erinnerten mich daran, dass echte Freiheit und Veränderung nur möglich sind, wenn wir den Mut haben, ständig zu hinterfragen und uns von eingefahrenen Denkmustern zu befreien. Durch die Kombination dieser Erfahrungen und Erkenntnisse entstand Reflecta. Es war nicht nur die Gründung eines Unternehmens oder einer Organisation; es war die Verwirklichung eines Traums, der die Erkenntnisse aus Theorie und Praxis verbindet. Reflecta war von Anfang an darauf ausgerichtet, Menschen zu ermutigen, ihre eigene Selbstwirksamkeit zu erkennen und diese Erkenntnis dazu zu nutzen, um positive Veränderungen in der Welt zu bewirken. Deshalb haben wir mit Reflecta Festivals und Workshops ins Leben gerufen, um dieses Empowerment weiterzugeben. Doch trotz der positiven Resonanz spürte ich in meinen vorherigen Unternehmungen ein Vakuum. Ich hätte mir oft ein stärkeres Netzwerk aus Unterstützung, Inspiration und Hilfestellungen gewünscht. Ein Ort, an dem Menschen, die an einer besseren Zukunft arbeiten, zusammenkommen können. Und andere, mit denen ich sprach, hatten ganz ähnliche Erfahrungen. Genau aus diesem Bedürfnis heraus entstand die Idee für reflecta.network.
Es sollte mehr sein als nur eine Plattform: Es sollte eine Heimat sein für all jene, die sich für eine nachhaltige, zukunftsfähige Gesellschaft einsetzen möchten. Heute steht Reflecta für eine Vision der Zukunft, die auf Zusammenarbeit, kritischem Denken und sozialer Innovation basiert. Es ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie wir die Theorie mit der Praxis verknüpfen können, um eine Welt zu schaffen, in der alle Menschen gedeihen und ihre vollen Potenziale entfalten können. Das Netzwerk bietet Projektinitiator:innen maßgeschneiderte Unterstützung, während sich Menschen in Neuorientierung inspirieren und vernetzen können und Expert:innen wertvolle Kooperationsmöglichkeiten finden. Die Zukunft ist kein festgelegter Pfad. Es ist ein Ökosystem aus Entscheidungen, die wir heute treffen. Wie wollen wir leben? Wie möchten wir lernen? Und welche Art von Arbeit gibt unserem Leben Sinn und Zweck?
Ich glaube, wir brauchen einen Paradigmenwechsel. Statt uns auf reinen Profit zu konzentrieren, sollten wir danach streben, sinnvolle Veränderungen in der Welt um uns herum zu bewirken. Statt in starren Systemen zu lernen, sollten wir den Mut haben, Neues auszuprobieren und uns selbst herauszufordern. Reflecta ist für mich ein Spiegelbild dieser Vision. Es ist ein Ort, an dem man in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten lernt, lebt und arbeitet. Hier können wir unsere Stärken bündeln, voneinander lernen und gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten. Ich lade euch ein, euch auf dieser Reise des Reflektierens und Gestaltens zu beteiligen. Die Zukunft gestalten wir – jeden Tag aufs Neue. Und es liegt an uns, sie so zu gestalten, wie wir sie uns erträumen.
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