Björn Budack: „Warum machen wir das eigentlich?“ (Special #2)

🤘🏻 …Moin Moin… 🤘🏻

Heute geht es weiter mit dem nächsten Special von Björn Budack.

Nach seiner kleinen Einführung in das Thema, widmet er sich heute dem Begriff der Zugänglichkeit.

Björn habe ich über CoWorkLand kennengelernt und mittlerweile arbeiten wir beim Projekt Alsenhof und seiner Firma Kiez Büro zusammen.

Freut euch auch schon auf die nächsten Beiträge zu den Themen Gemeinschaft, Offenheit, Zusammenarbeit und Nachhaltigkeit.

Viel Spaß beim lesen und euch eine schöne Restwoche !!!


Die zentralen Werte des Coworking: „Zugänglichkeit“


Dass meine Überlegungen zu den Werten des Coworking mit „Zugänglichkeit“ beginnen, hat einen ganz banalen Grund. „Zugänglichkeit“ ist sehr praktisch fassbar, mit wenig „ideologischem Überbau“, sondern beschreibt eine Grundverfassung der Infrastruktur. Einfach gesagt: interessierte Menschen sollen mitmachen können, die Barrieren sollen möglichst niedrig sein. 


ICH WIR ALLE – Podcast mit Martin Permantier:
Episode 112 – 12. November 2021
Wie wollen wir LEBEN, ARBEITEN und LERNEN?


Das gilt einmal für die Kosten, die bei der Nutzung eines Coworking Space entstehen. Die Höhe der monatlichen oder auch für einzelne Leistungen verlangte Beträge sollten keine Schwelle einziehen, die einzelne Personen ausschließt.  Natürlich wird jede Leistung und die benötigte Infrastruktur auch ihren Preis haben. Hier ist dann Kreativität gefragt und ein niedrigschwelliges Angebot, das auch Menschen mit niedrigem Budget eine Mitarbeit ermöglichen kann. So kann die Preisgestaltung offengehalten und es sollten für den Einstieg niedrige Preispunkte gesucht werden. Das kann z.B. durch zeitlich limitierte Mitgliedschaften erreicht werden (Zugang 14.00 – 18.00 Uhr), durch über den Monat gestaffelte Budgets (5 Tage je Monat) oder auch durch Mitgliedschaften ohne festen Zutritt zum Coworking Space, der dann aber nach Bedarf dazugebucht werden kann.
Als Gründer habe ich zusätzlich das Privileg, meine Preise auch individuell gestalten zu können. So kann ich selbst entscheiden, inwieweit ich sie an niedrige Budgets anpasse, wenn ich ein bestimmtes Projekt für besonders interessant oder einen gemeinnützigen Verein für unterstützenswert halte. So entsteht eine Art „Quersubventionierung“, die dazu beiträgt, die „Zugänglichkeit“ zu meinen Coworking Spaces zu verbreitern. 


Auf diese fünf Werte hat sich die Coworking-Community als Grundlage ihrer Arbeit verständigt:

  • Zugänglichkeit ✅
  • Gemeinschaft
  • Offenheit
  • Zusammenarbeit
  • Nachhaltigkeit

Zur „Zugänglichkeit“ gehört aber auch eine „niedrige Schwelle“ im wörtlichen Sinn. Ein Coworking Space sollte gut zu erreichen und offen für seine Umgebung sein. Also möglichst nicht im Industriegebiet, sondern für seine Zielgruppe zentral gelegen. Und gerne im Erdgeschoss, gut sichtbar, mit Anbindung an die Straße und damit die örtliche Community. Coworking Spaces sollen „offene Orte“ sein, die ihr Umfeld einladen und sich nicht abschotten. 

Ein gutes Beispiel hierfür ist das Sankt Oberholz am Rosenthaler Platz in Berlin: Im Erdgeschoss gibt es das Café, also einen besonders offenen und einladenden Ort. Von dort führt eine Freitreppe in den ersten Stock, wo man in Ruhe arbeiten kann. Abgeschlossene Bereiche mit mehr Privatsphäre finden sich dann in den darüberliegenden Stockwerken.

Coworking Spaces sind Orte, an denen unterschiedliche Menschen in einem Arbeitskontext zusammenfinden. Auch die offenen Türen für Menschen unterschiedlicher Berufsgruppen ist Teil des Wertes „Zugänglichkeit“. Es kann gute Gründe geben, dass Coworking Spaces sich auf bestimmte Gruppen beschränken und so ein geschärftes Profil haben, das geht schon auch. Insgesamt ist aber gerade die Begegnung und der Austausch von Menschen mit unterschiedlichen beruflichen Profilen und Ideen ohne Barrieren eine Kernidee des Coworking. 


Schaut gerne auch beim nächsten Online-Meetup vorbei!


In den Worten von Alex Hillman, einem der „Gründungsväter“ der Coworking-Bewegung:

The coworking space allows the members and participants to self select themselves in.“

„Zugänglichkeit“ heißt dann, so viele Barrieren wie möglich aus dem Weg zu räumen, die ein Hindernis für diese „Selbstauswahl“ darstellen könnten. Dies ist der Punkt, an dem der Wert „Zugänglichkeit“ Überschneidungen zum Wert „Offenheit“ aufweist – dazu dann im nächsten Beitrag mehr. 


In diesem Sinne wünsche ich euch viel Power und einen grandiose Restwoche

✌🏻😀👍🏻

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