Gastbeitrag #10 von Tim & Jonatan: „Wir wollen junge Talente mit Unternehmen verbinden!“

onatan Freund & Tim Oberlies
www.network-wf.de

😊 …Hallo Leute… 😊

Ich bin total begeistert wie viele Menschen ich mit meiner Frage „wie wollen wir leben, lernen und arbeiten?“ erreiche und zum Nachdenken anrege. So viele tolle Gedanken, Ideen und Visionen die ich von euch hier sammeln und anderen zugänglich machen kann.

So werden wir immer mehr, die ihre eigene Welt träumen und gestalten können.

Vor einigen Wochen konnte ich zwei Jungs, Tim und Jonatan, kennenlernen, die vor Ideen nur so sprudeln. Und genau das ist das tolle: Wir werden immer mehr 😊

Aber lest selbst:


Jonatan & Tim: „Wir sind beide Mitgründer von Network Waldeck-Frankenberg, einem (Karriere-) Netzwerk aus einer ländlichen Region. Gestartet sind wir 2015 mit der Idee junge Talente mit Unternehmen (oftmals Hidden Champions) zu vernetzen. Weiterentwickelt haben wir uns in Richtung Online-Vermarktung, Kreativ-Methoden und New Work. Das machen wir mit einem Team von ca. 10 Personen nebenberuflich.

In unseren Hauptjobs ist Jonatan der New Work-Experte und Tim im Bereich von Startups und nachhaltigen Geschäftsmodellen unterwegs. Alles weitere kann man gut unter www.network-wf.de nachlesen.

In den letzten 1,5 Jahren hatten viele von uns, durch die Zeit im Homeoffice, ein neues Arbeitserlebnis. Wir haben bisher unbekannte Möglichkeiten der Zusammenarbeit kennengelernt und uns auf digitale Hilfsmittel eingelassen. Jetzt dürfen die Ersten wieder aus dem Büro arbeiten, nach der morgendlichen Testung, auch mit Kolleg:innen live in Meetingräumen sitzen und sich an der Kaffeemaschine zufällig begegnen. Definitiv ein ungewohntes Gefühl. Wir finden: Die beste Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen, wie wir in Zukunft leben, lernen und arbeiten wollen?


LEBEN

Wir kennen viele, die in den letzten Monaten etwas verrücktes gemacht haben: Sie haben von ihrem Heimatort auf dem Land, aus dem Urlaub oder dem eigenen Garten gearbeitet. Das Pendeln zur Arbeit ist damit weggefallen und die Großstadt wurde gegen das Landleben getauscht. Viele von uns sind mitten in der Woche wandern gegangen, haben Fahrrad-Touren gemacht oder konnten zwischen den Video-Calls die Wäsche waschen und bügeln. „Alltagsarbeit“ wurden in den Tagesablauf eingewoben und nicht aufs Wochenende verschoben.

Unser Leben hat sich geändert, dass ist unbestritten. Doch die wichtige Frage ist, ob wir nun wieder unseren alten Rhythmus annehmen oder sich etwas Neues entwickelt? Wollen wir überhaupt nochmal die gewonnenen Flexibilität aufgeben?

Wie wollen wir leben…

In unserem Fall bedeutet die neue Flexibilität einen Zugewinn an Möglichkeiten und Lebenszeit. Einer der wichtigsten Umbrüche ist nicht das mobile Arbeiten an sich, sondern der kulturelle Wandel, der sich vielerorts vollzogen hat: Von der Präsenz- hin zu einer neuen hybriden Arbeitskultur in der z.B. Karrieren nicht mehr zu signifikanten Teilen von Anwesenheitszeiten im Büro, mit möglichst großer Nähe zum Vorgesetzten abhängen. 

Dieser kulturelle Wandel ist durch die Corona-Zwangslage enorm beschleunigt worden (die technischen Möglichkeiten gab es schon lange) – und gibt uns jetzt die Freiheit, den Arbeitsort unabhängig der Standorte unserer Wunscharbeitgeber zu wählen. 

Für uns ist damit die Option, zurück aufs Land (wir sind alte Landeier) zu ziehen, auf einmal keine entweder-oder Entscheidung mehr, sondern jederzeit realistisch Möglich. 

Da wir mit den Gedanken nicht alleine stehen ergibt sich  hieraus ein großes Potenzial für die ländlichen Räume oder kleine Städte, die nicht mehr auf ihre Bürger:innen oder „Heimatliebenden“ verzichten müssen. 


LERNEN

Für viele Eltern nahmen Betreuung und Home-Schooling einen neuen Zeitbedarf ein und Student:innen konnten Vorlesungen aus dem Bett belegen und haben im Extremfall sogar ihre teuren 25qm WG-Zimmer in den Großstädten gekündigt. Auch die Fortbildungen wurden vollständig in den digitalen Raum verlagert und spezielle Lernplattformen besser angenommen. So langsam dürfen nun die Bars und Restaurants wieder erwachen und das klassische „Studentenleben“, sowie Fortbildungen, durch den direkten Kontakt zu anderen Menschen bereichern.

Natürlich sehnen wir uns nach all den lebenswerten Dingen, die sonst Teil des „Lernens“ waren. Sei es die Runde „Hüpfekästchen“ auf dem Schulhof, das Bier in der Studentenkneipe oder das Geschäftsessen mit dem/ der Kollegen/in aus dem Werk in den USA. Was allerdings in den aufgezeigten Beispielen mitschwingt ist eine enorme Entwicklung der „Lernlandschaft“. Wir schätzen seit Jahren z.B. die offenen Kurse des Hasso-Plattner-Instituts (OpenHPI), die auch in den letzten Monaten nochmal eine spezielle Bedeutung eingenommen hat. Selbstständige Fortbildung, zu jeder Zeit und von jedem Ort: Wollen wir das missen?

Wie wollen wir lernen…

Lernen ist ein Prozess der unterschiedliche Phasen hat, dazu gehört die Zeit in der wir uns intensiv mit anderen über Problemstellungen austauschen, gemeinsam Lösungen finden, Fehler machen und reflektieren. Neben dem Austausch mit anderen, spielt auch die soziale Vernetzung eine wichtige Rolle. Diese Aspekte können am besten in gemeinsamer Zeit, an einem Ort abgebildet werden. 

Wenn wir insbesondere auf unsere Hochschul-Zeiten zurückblicken, dann gibt es aber auch einen (zu) großen Teil der Wissensvermittlung und Phasen des eigenständigen Lernens, die auch in Zukunft digital und ortsunabhängig abgebildet werden können.

Das bietet insbesondere große Chancen für Nebenberufliche Weiterbildungen, die einen viel größeren Stellenwert bekommen sollte – so kann man jederzeit alle Vorlesungen und neueste Erkenntnisse der Forschung zur eigenen Weiterbildung nutzen und sich mit Interessierten zu einem Themengebiet vernetzen.


ARBEITEN

Wie schon eingangs beschrieben haben viele aus dem Dienstleistungs- oder Verwaltungsbereich das letzten Jahr an Esstischen verbracht, die auf einmal eher zum Schreibtisch wurden oder an Schreibtischen, die oftmals gegen höhenverstellbare Alternativen getauscht wurden. In jedem Fall wurde nicht immer nach Arbeitsplatzrichtlinie bzw. rückenfreundlich gearbeitet. Der Weg zum Arbeitsort war oftmals nur wenige Schritte entfernt und wir durften lernen, dass auch ein ganzer Tag voller Video-Calls anstrengend sein konnte. Die Grenzen zwischen Arbeit und Leben sind immer weiter verschwommen und aktuelle Studien haben bereits gezeigt, dass Mitarbeiter:innen tendenziell mehr gearbeitet haben.

Viele von uns durften virtuelle Runden z.B. gemeinsames Mittagessen, Feierabendbier, Weihnachts- oder Betriebsfeiern erleben. Zudem wurden Workshops mit digitalen Post-its, weniger Pausen und fehlendem Small-Talk absolviert. Innerhalb der Geschäftsmeetings sicherlich eine neue Option zu arbeiten, aber auch fehlende Geselligkeit. Was davon übrig bleibt ist jetzt die Frage?

Wie wollen wir arbeiten…

Die mobile und hybride Arbeitsweise wird bleiben und das ist gut so. Denn niemand möchte die gewonnen Freiheiten und Flexibilitäten aufgeben. Jetzt müssen wir diese Freiräume aber sinnvoll, situationsgerecht und gesund gestalten. 

Das bedeutet: Wenn ich in Ruhe etwas abarbeiten will, kann man zukünftig von zuhause arbeiten. Für Workshops trifft man sich mit den Kollegen:innen vor Ort und für die sozialen Kontakte kann der Weg ins Büro gesucht werden. Alles individuell angepasst auf die jeweiligen Person.


Insgesamt sehen wir einen Digitalisierungsschub in Unternehmen, Schulen und dem privaten Umfeld. Zudem wandelt sich die die Art wie wir Leben, Lernen und Arbeiten. Vieles sind neue Optionen, die in den letzten Monaten zu 100% ausgeschöpft werden mussten – jetzt ist sicherlich die Zeit zur individuellen und situationsgerechten Nutzung gekommen.

Über allem steht die Flexibilität, die wir  beibehalten und aktiv nutzen wollen. Warum nicht zwei Tage im Unternehmen in der Großstadt arbeiten und den Rest der Woche aus einem Coworking-Space oder dem Büro zuhause. Je Nachdem was ich gerade tun will und welche ToDos aus „Alltags- und Geschäftsthemen“ anstehen. 

Einfluss erhält unser Tagesablauf durch den sozialen Kontakt bzw. die (zufällige) Begegnung, die eine persönliche und kreative Zusammenarbeit ermöglicht. Wir schätzen den realen Klebezettel und den „Spirit“, der in Gruppen oder unter Kollegen entstehen kann. 

Für all die neuen Möglichkeiten, die sich Flächendeckend ergeben haben, benötigen wir an vielen Stellen noch tiefgreifende Veränderungen und Entwicklungen um diese auch für alle Zugänglich zu machen. Zum Beispiel müssen wir die Stadt- Land Beziehung viel vernetzter denken, was sich auch in der Infrastruktur widerspiegeln muss. 

Dies ist ein Grund dafür, dass wir uns seit mehreren Monaten intensiv mit dem Thema Coworking auf dem Land auseinandersetzen. Coworking ist soviel mehr, als nur zusammen in einem Büro sitzen. Es bietet jederzeit die Möglichkeit zum flexiblen Arbeiten (Aktiver oder in Ruhe) und lässt zufällige Begegnungen zu. Zudem ermöglicht es den offen Austausch und die soziale Vernetzung verschiedener Nutzergruppen, ob Schüler, Student, Azubi, Unternehmer, Mitarbeiter, Künstler, Selbstständiger oder Gründer.

Damit ist Coworking ein wichtiger Baustein für dezentrale Arbeitsstrukturen und digitale Ökosysteme.“


WOW, sonst fällt mir ja immer noch ein Statement, ein kluger Spruch oder irgendwas ein. Aber dem habe ich heute nichts weiter hinzuzufügen. Wenn euch diese Welt, dieses Netzwerk und die Menschen interessieren und begeistern, meldet euch bei uns, kommt mit uns in Kontakt und lasst uns gemeinsam herausfinden, wie wir leben, lernen und arbeiten wollen.

Bis dahin, euch einen schönen Sonntag.


Network Waldeck-Frankenberg GmbH
Lengefelder Str. 6
34497 Korbach

Jonatan Freund
Martin Juhasz
Tim Oberlies
Fabian Schmal

Kontakt:

Telefon: +49 157 36 98 35 00
E-Mail: [email protected]

Homepage: www.network-wf.de

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